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Österreichisches Kino im Lauf der Geschichte

Auch das Kino hat mal klein angefangen. Musste man bei den ersten Kino-Prototypen noch durch ein Guckloch in eine Holzverkleidung schauen, bekommen Kinobesucher heute eine 3D-Brille mit in den Kinosaal. Das österreichische Kino im Lauf der Zeit. Ein Schnelldurchlauf.

Der Urgroßvater des Kinos: das Kaiserpanorama

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es bereits ein Medium, bei dem bis zu 25 Personen gleichzeitig eine Abfolge von Bildern durch ein Guckloch anschauen konnten. Man nannte dieses „Ding“ hinter einer Holzverkleidung „Kaiserpanorama“. Gezeigt wurden hauptsächlich exotische Reiseziele. Bereits wenige Jahre später wurden die ersten „lebenden Bilder“ im Wiener Wurstelprater präsentiert.

Das Wandern ist des Kinos Lust

Die erste öffentliche Kinovorführung in Österreich fand am 27. März 1896 in Wien statt. Abgespielt wurden nur wenige Minuten dauernde Streifen mit dem sogenannten Lumière’schen Kinematographen. Die Vorstellungen wurden schnell beliebt und waren von da an gegen eine Eintrittsgebühr für alle zugänglich. Die Kinematographen wurden meist auf Jahrmärkten eingesetzt und zählten zum Wanderkino. Die erste Film-Vorführung in Linz fand 1897 unter der Leitung von Johann Bläser statt. Und zwar im damaligen Hotel Schiff – dem heutigem Central. 1909 eröffnete Bläser mit seinem Zentral-Kinematographen das zweite ortsfeste Kino in Linz. Gezeigt wurde eine Auswahl an Kurzfilmen aus der ganzen Welt.

Das erste feste Kino

Das erste Gebäude in Österreich, das zum Zweck des Kinobesuchs diente, wurde 1902 in Wien in Betrieb genommen. Der „Münstedt Kino Palast“ ersetzte von da an die Singspielhalle im Wiener Prater. Nur vier Jahre später gab es in Wien bereits 12 feste Kinos. Nach 1915 gab es bereits über 150 Kinos in der Hauptstadt. Zu dieser Zeit kamen auch Diskussionen zu Themen wie „Schutz der Kinder vor dem Film“ und Zensur im Allgemeinen auf.

Das Kino im ersten Weltkrieg

Kinos wurden für Kriegswochenschauberichte von der österreichisch-ungarischen Ostfront genutzt. Während des Ersten Weltkrieges wurden die baubehördlichen Auflagen zur Gründung von Kinos in Wien verschärft. Aus diesem Grund mussten viele Betreiber schließen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges kam nur noch ein Kino zu den bereits bestehenden 154 Wiener Kinos hinzu. In Oberösterreich begann 1918 die Geburtsstunde des heutigen Star Movie Kinos in Peuerbach. Eröffnet wurde ein Kino, das in den folgenden Jahrzehnten jedoch wieder verkauft, renoviert und neu konzipiert wurde. Anfang der 1990er fanden weitere Umstrukturierungen statt, bis das Kino Peuerbach 1996 schließlich in Star Movie umbenannt wurde.

Der erste Tonfilm

Im Jahr 1929 wurde der erste Tonfilm gezeigt. Dieser führte zu heftigen Protesten der Kinomusiker, weil er deren Beruf quasi ersetzte. Trotzdem wurden fast alle Stummfilmkinos in Wien zu Tonfilmkinos umgebaut. Der erste abendfüllende Tonfilm wurde in Österreich am 21. Jänner 1929 im Wiener Central-Kino gespielt. Es handelte sich um „The Jazz Singer“, bei dem der Ton synchron zum Film auf einer Schallplatte abgespielt wurde.

Das Kino im Zweiten Weltkrieg

Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden alle Kinos, deren Eigentümer Juden waren, „arisiert“. Dazu gehörten die Kinos in Schwertberg, Bad Ischl, St. Georgen im Attergau und das Kolosseum-Kino in Linz. Außerdem wurde der fremd klingende Begriff „Kino“ oft gegen „Filmtheater“ ausgewechselt. 1944 zerstörten Bomben etwa ein Viertel aller Wiener Kinobetriebe. Nach dem Krieg erfolgte die „Entnazifizierung“ der in Film und Theater tätigen Künstler. Jedoch gingen viele der zuvor „arisierten“ Kinos nicht an ihre ehemaligen Besitzer zurück.

Von analog zu IMAX

Anfang der 1970er-Jahre hatten die österreichischen Kinos mit massiven Besucherrückgängen zu kämpfen, was wiederum zur Schließung vieler Betriebe führte. Hauptgründe waren die Einführung des Fernsehgerätes und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Die kleineren Kinos wurden später durch Kinocenter ersetzt. Das erste von ihnen eröffnete im Jahr 1979 in Braunau am Inn. Dem jungen, kritischen Publikum in den 1970er-Jahren folgten auch die ersten Alternativkinos.

Später ging außerdem der Trend dahin, große Säle in mehrere kleinere aufzuteilen. Die in den letzten Jahren neu gebauten Kinos wurden laufend modernisiert und mit neuester Ton- und Effekttechnik ausgestattet. Bis heute. Durch Technologien, wie 4D und IMAX kann der Kinobesuch zu einem richtigen Erlebnis für die Besucher werden.

Die oberösterreichischen Kinos schaffen den Spagat zwischen familiärer Wohnzimmeratmosphäre und der Präsentation von hochkarätigen Hollywood-Filmen. So werden beispielsweise in der „Bua’s Filmszene“ in Ottensheim während der Vorstellung Snacks, Hauptspeisen und Cocktails bis zum Sitzplatz serviert. Hier sitzt man in breiten Leder-Fauteuils und fühlt sich wie in einem riesigen Wohnzimmer. Das Moviemento Linz wandert im Sommer bei Schönwetter nach draußen und zeigt seine Filme unter freiem Himmel. 90 % der Moviemento-Filme werden übrigens in ihrer Originalsprache gezeigt. Und klein aber oho ist das Miniplex in Seewalchen, das in zwei Kinosälen aktuelle Filme zeigt und eine besonders familiäre Atmosphäre schafft.

Überzeugt euch von der Kinovielfalt in Oberösterreich! Wir freuen uns das ganze Jahr über einen Besuch in einem unserer 25 Betriebe mit insgesamt 90 Sälen und jeder Menge Leidenschaft für den Film – von Arthouse bis Blockbuster.

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